3. nicht-heimische Gelsenarten und Gesundheit

Gelsen in Aktion

Die Region an March und Thaya ist durch ein weitläufiges Auengebiet charakterisiert. Regelmäßige Überschwemmungen aufgrund von Hochwasser formen eine einzigartige Landschaft sowie Tier- und Pflanzenvielfalt und bilden die größte unzerschnittene Flusslandschaft in Mitteleuropa.

Diese Gegebenheiten bringen jedoch Herausforderungen. Jedes Jahr, nach dem ersten Hochwasser im Frühjahr, kommt es zu immensen Gelsenpopulationen. Früher blieb es oft bei den Hochwassern im Frühjahr (nach der Schneeschmelze). Heutzutage führen durch den Klimawandel begünstigte Starkregenereignisse im Sommer zu Gelsenpopulationen vom Frühjahr bis zum Herbst.

Ein gesellschaftlich-soziales Zusammenkommen oder Freizeitgestaltung im Freien ist ab dem späten Nachmittag nicht mehr möglich, der Tourismus in der Region ist stark beeinträchtigt. Darüber hinaus sind Gelsen ein ökologisches Problem, da auch Wildtiere stark belastet werden.

Der Klimawandel bringt zudem noch eine weitere Herausforderung mit sich. Durch die immer wärmeren Winter ist in Österreich zunehmend zu beobachten, dass gebietsfremde Gelsenarten, wie etwa die Asiatische Tigermücke, nicht nur eingeschleppt werden, sondern sich hier auch ansiedeln und etablieren. Diese Gelsenarten können tropische Krankheiten einschleppen. Sie führen nachweislich zu einer Veränderung von Ökosystemen und wirken sich damit nachteilig auf die Ökosystemleistungen, die menschliche Wirtschaft und das Wohlbefinden aus.

Entgegen der Überschwemmungsgelse (brütet in der Au) orientieren sich nicht-heimische Gelsenarten eher am Brutverhalten von z.B. Hausgelsen, die adult und bereits befruchtet überwintern und ihre Brut in kleine Wasseransammlungen ablegen.

Ergebnisse eines Forschungsprojekts in Deutschland, das sich 2014 mit der Einschleppung, Ausbreitung und Bekämpfung des Japanischen Buschmoskitos befasst hat, haben ergeben, dass die Information der Bevölkerung und die Bereitstellung von einfachen Hilfestellungen zentral in der Bekämpfung dieses speziellen Moskitos und – diese Erweiterung sei hier zulässig – für die Eindämmung hoher Gelsenpopulationen generell sind. Dem soll mit dieser Maßnahme Rechnung getragen werden.

Methodik:
Ist-Stand Erhebung potentieller Brutstätten im öffentlichen Raum, regelmäßige Schulungen für Bauhofmitarbeiter, Sensibilisierung für Brutstätten im privaten Raum und Schutz vor Stichen über Veranstaltungen, Infofolder (Gemeindezeitungsbeilage), Workshops (öffentlich, in Schulen), Plakatkampagne im öffentlichen Raum

  • Veröffentlicht: 29. August 2022