4. Kompetenzzentrum "Gelse im Klimawandel"

Gelse in Aktion

Mit dem Verein zur biologischen Gelsenregulierung wurde in der Region vor rund 10 Jahren eine Stelle geschaffen, die sich der Problematik annimmt. Mittels des biologischen Gelsenbekämpfungsmittels BTI, das ausschließlich Larven durch ein Protein vernichtet, wird die Population im Zaum gehalten. Im Gegensatz zu früheren Methoden – Gift spritzen, wenn die Population unerträglich wird – trägt diese Methode zum Erhalt der Biodiversität und zum Naturschutz bei, bei gleichzeitiger Steigerung der Lebensqualität für die Bevölkerung. Darüber hinaus werden über Projekte weitere ökologische Methoden zur Regulierung erprobt (wie etwa die Ansiedelung von Mehlschwalben).

Ohne gezielte Regulierung, hätte die Region mit einer sehr niedrigen Lebensqualität zu kämpfen. Eine höhere Umgebungstemperatur ist insbesondere für ausländische Arten von Vorteil, sie profitieren von der Erwärmung, die durch den Klimawandel passiert. Nicht nur die Periode, in der Gelsen aktiv sind, verlängert sich, auch die Anzahl der Populationen könnte steigen und zukünftig nicht nur in dieser KLAR!, sondern vermehrt auch in Nachbarregionen und anderen Regionen in Österreich zu einem Problem werden.

Das Einschleppen ausländischer Arten und damit die potentielle Gefährdung durch tropische Krankheiten, die diese Arten mitbringen, stellen ein zusätzliches gesundheitliches Risiko dar, das durch den Klimawandel steigt.

Die Arbeit der Region auf dem Gebiet ist für die Klimawandelanpassung im Bereich Gesundheit, Freizeit, Gesellschaft und Wirtschaft-Tourismus immens wichtig. So soll im Zuge des KLAR! Programms, ausgehend vom bestehenden Verein, ein Kompetenzzentrum aufgebaut werden. Jahrelang gesammelte Expertise soll sichtbar gemacht, weiter ausgebaut und im Kompetenzzentrum „Gelse im Klimawandel“ über Regions- und Landesgrenzen hinweg gebündelt werden. Dieser erste Schritt soll den Boden ebnen für nationale und internationale Forschungsprojekte. Es soll eine Drehscheibe entstehen für Wissen und Kompetenz rund um die „Gelse im Klimawandel“ und ihre Auswirkungen auf gesundheitlicher, gesellschaftlicher und biologischer Ebene.

Methodik:
Stakeholderanalyse, Konzepterstellung, Netzwerktätigkeit, Einbindung der Bevölkerung und von Schulklassen bei Monitoringaktivitäten innerhalb von Forschungsprojekten, Informationskampagnen

  • Veröffentlicht: 28. August 2022