8. Invasive Pflanzenarten

Riesenbärenklau Marchstraße Hohenau

Die Auswirkungen des Klimawandels bieten in der KLAR! gute Bedingungen für „invasive gebietsfremde Pflanzenarten“. So wurde etwa in Hohenau bereits der hochgiftige Riesenbärenklau nachgewiesen, insbesondere auf stillgelegten landwirtschaftlichen Flächen, wie in Begehungen mit DIin Martina Kainz (Schutzgebietsbetreuung/Naturland NÖ) festgestellt wurde.

Auch das beifußblättrige Traubenkraut – Ragweed ¬– hat sich in Niederösterreich bereits angesiedelt. Es ist hoch allergen und steht deshalb im Osten Österreichs bereits unter Beobachtung.

In mehreren Nachbarregionen, wie etwa dem Gebiet am Steinberg ist wiederum der Götterbaum bereits zum Problem geworden und wird dort auch bekämpft. Seine inzwischen weite Verbreitung im mediterranen Raum zeigt, dass er von der Klimaerwärmung profitiert und eine immer stärker werdende Ausbreitung, auch in Ostösterreich, zu erwarten ist. Der Baum ist äußerst resistent gegenüber schlechten Bedingungen. Ebenso wie der Riesenbärenklau – wenngleich nicht so drastisch – kann der Götterbaum allergische Reaktionen auslösen und Atemprobleme verursachen.

Die Erwärmung durch den Klimawandel bietet solchen Arten hervorragende Bedingungen zur Verbreitung und macht es erforderlich, bereits jetzt Maßnahmen zu setzen, dies eindämmen. Ansonsten werden heimische Arten verdrängt und die Probleme, die giftige und allergene Pflanzen mit sich bringen, breiten sich aus.

Im Rahmen dieser Maßnahme soll erst eine Bestandserhebung der oben genannten invasiven Arten in der KLAR! durchgeführt werden. Hierzu hat die Erfahrung des Schutzgebietsnetzwerks gezeigt, dass Bürgerbeteiligungsprojekte, mit niederschwelligen Schulungen zu Beginn, ein breites Monitoring ermöglichen. Darüber hinaus werden die wichtigen Stakeholder identifiziert und eine erste Aufklärung der Gesamtbevölkerung über Berichte in den Gemeindezeitungen angestrebt.

In Vernetzungstreffen soll festgelegt werden, wie Anpassungs- und Bewusstseinsbildungsmaßnahmen sowie Bekämpfungsmaßnahmen gesetzt werden sollen, um den Bestand zu reduzieren und die Region nachhaltig zu schützen.

Eine breite Öffentlichkeitsarbeit soll die Bevölkerung umfassend über gesundheitliche und ökologische Auswirkungen dieser Arten zu informieren.

Methodik:
Vernetzungstreffen, Schulungsworkshop, Neophyten-Exkursion mit Bestimmungsmöglichkeit, Freiwilligengruppe, laufende Informationsvermittlung, Veranstaltungen, Berichte

  • Veröffentlicht: 24. August 2022