9. Oberflächenwasserrückhalt und Flurplanung

in der Flur bei Hohenau

Trockenheit, Dürre und Hitze sind drei wesentliche Elemente, die aufgrund der Klimaveränderung in unserer Region zu erwarten sind. Zugleich ist Wasser eine unserer kostbarsten Ressourcen. Österreich ist in dem beneidenswerten Zustand, nahezu flächendeckend mit hervorragendem Trinkwasser versorgt zu sein, was mit sich bringt, dass die Ressource Wasser oft als unerschöpflich angesehen wird und ein sorgloser Umgang gepflegt wird. Gerade im Weinviertel, der größten zusammenhängenden „Swimmingpoollandschaft“ Österreichs, wird von der Toilette über die Waschmaschine bis hin zum Pool alles überwiegend mit Trinkwasser betrieben, in dem Glauben, hier ein unendliches Gut zu besitzen.

Ein genauerer Blick zeigt jedoch ein anderes Bild. Bäche und Gewässer sind im Weinviertel in einem sehr schlechten Zustand, in der Region gibt es Landwirt:innen, die ihre Felder in trockenen Zeiten nahezu rund um die Uhr bewässern, das Grundwasser geht zurück und auch wenn es derzeit noch nicht zu einer Wasserknappheit kommt, ist diese in nicht ferner Zukunft zu erwarten.

Arbeitspaket eins hat zum Ziel, das Grundwasser in der Region zu sichern, Niederschlag in der Landschaft zu halten, lokal zu speichern und damit die Notwendigkeit der Bewässerung herabzusetzen. Dazu soll in einem ersten Schritt eine wissenschaftsbasierte Datengrundlage (z.B. Studie „Wasserschatz Österreichs“) geschaffen werden, wie die Resilienz der Region dahingehend erhöht werden kann. In einem zweiten Schritt wird – in Zusammenarbeit mit der Agrarbezirksbehörde – das Instrument der Flurplanung dahingehend angewandt, niederschwellige Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren, um Niederschlagswasser bestmöglich zu nutzen und der Landwirtschaft und dem Weinbau zugänglich zu machen. Es sollen hier Möglichkeiten zu kleinräumigen Wasserkreisläufen identifiziert und vielleicht schon bestehende, aber nicht mehr gewartete Anlagen revitalisiert werden.

Arbeitspaket zwei richtet sich an die Bevölkerung. Mittels begleitender, sensibilisierender Maßnahmen und (adaptierter) Infomaterialien soll das Bewusstsein für den Umgang mit der Ressource Wasser gestärkt werden.

Methodik:
Literaturrecherche, Vorbereitungsgespräche zwischen Bürgermeistern, KAM und Agrarbezirksbehör-de, Flurbegehung, Flurplanung, Veranstaltung, Gewässerkonferenz (Zielgruppe politische Entscheidungsträger, Presse)

  • Veröffentlicht: 23. August 2022