Kellergassenführungen in Jedenspeigen und Sierndorf an der March
nach Voranmeldung:
Leopoldine Rauscher
Zertifizierte Kellergassenführerin
2264 Sierndorf an der March
Tel. +43 699 / 11895106
Email: rauscher101@gmx.net
www.ichzeigewege.at
Die Kellergasse in Sierndorf an der March ist ca. 2 km lang und befindet sich auf dem Kellerberg. Sie ist auch mit den ÖBB gut zu erreichen. Bekannt ist Sierndorf durch die traditionelle Weinkost zu Pfingsten. Das Kellergassensystem liegt in Hanglage und erstreckt sich über den gesamten westlichen Ortsrand. Auf 1300 Metern Länge befinden sich 101 verschieden erhaltene Gebäude. Die älteste Datierung stammt von 1907.
In der historischen Schlacht von Jedenspeigen am 26. August 1278 zwischen Böhmenkönig Przemysl Ottokar II. und dem Habsburger Rudolf v. Habsburg entschied sich hier das weitere Schicksal Mitteleuropas. Bei der Kellergassenführung in Jedenspeigen sind das Weinmuseum und die Drechslerei Teil der Führung. Die Weinverkostung erfolgt bei einem Winzer nach Wahl. Meine Gäste werden musikalisch begrüßt und in die Welt des Weines entführt. Anschließend lade ich in Sierndorf/March im liebevoll und traditionell renovierten geheizten Presshaus oder davor nach einer Weinverkostung gegen eine Spende zu einer Kellerjause ein.
Weiters nach telefonischer Vereinbarung: Lustige und spannende Kellergassenführungen für Kinder: Die zertifizierten Weinviertler Kellergassenführerin Leopoldine Rauscher wandert mit den jungen Teilnehmern durch die Kellergasse, erzählt kindergerecht aufbereitete Geschichten über den Weinbau, die Entstehung der Kellergasse, besucht Kellerröhren um durch die Dampfröhren zu sehen, suchen den Goldschatz von König Ottokar, den er verlor bevor er in die Schlacht zog zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen. Ebenso wird die Reblaus in einem Weingarten gesucht und der Finder entsprechend belohnt. Wenn noch Zeit bleibt und mutige und tapfere Eltern dabei sein sollten, werden sie zum Weinheben eingeladen, um am "feierlichen Ritual" zum Kellermeisterschlag teilnehmen zu können.
Kellergassenführungen in Ollersdorf
nach Voranmeldung (Termine siehe auch unter www.angern.at)
Jutta Friedrich
Zertifizierte Kellergassenführerin
2151 Asparn/Zaya
Tel. +43 699 / 10535218
Email: jutta21@gmx.at
Ollersdorf - Kellerberg : Diese ganz im Südosten des Weinviertels gelegenen Keller schmiegen sich am Ende des Ortes sanft in die Hügellandschaft, umgeben von den zahlreichen Weingärten. Hier wird Ihnen ein Einblick in die traditionsreiche Arbeitswelt der Weinbauern seit dem Beginn vor einigen Jahrhunderten gegeben. Der Ollersdorfer Kellerberg ist mit seinen 306 Kellerröhren der größte im Bezirk Gänserndorf. Genauso eindrucksvoll ist der lange Hohlweg mit den verschiedenen Kalk- und Sandschichten des Urmeeres vor 12 Mio. Jahren. Dieser besonders feste Boden bewirkte, dass die Kellerröhren nur gegraben und nicht mehr gewölbt werden mussten. Vor und in dieser geheimnisvollen unterirdischen Welt, wo der Wein wohnt oder gewohnt hat, finden Sie auch einige lauschige „Platzerln“, dort wo sich die „Köllamauna“ auf „a guats“ Achterl getroffen haben.
Kellergassenführungen in Hohenau an der March
nach Voranmeldung:
Alfred Grössl
Zertifizierter Kellergassenführer
2273 Hohenau an der March
Tel. +43 664 / 3571201
Email: alfred.groessl@aon.at
Neben einer Wanderung durch die Weingärten und die schön gelegenen Kellergassen mit anschließender Weinverkostung bietet Alfred Grössl, ausgebildeter Kellergassenführer, auch Traktorrundfahrten unter anderem zu den Hohenauer Sehenswürdigkeiten an. Das Kellergassensystem in Hohenau liegt in Hanglage nordwestlich außerhalb des Ortes. Es besteht aus sieben auf einer Fläche von etwa 100 mal 200 Metern hintereinander liegenden Kellerreihen (Kellerberg), einer 300 Meter langen einseitigen Kellerzeile (Kapellenweg) und einer 200 Meter langen einseitigen Kellerzeile (Adamstal). Insgesamt befinden sich hier 134 Gebäude, davon 27 Um- oder Neubauten. Die Keller sind mehrheitlich giebelständig. Die älteste Datierung ist von 1788. Im Bereich Adamstal sind drei Keller als Fürstlich Liechtensteinsche Presshäuser denkmalgeschützt. Auf der nach Osten orientierten weiß verputzten Mauer des Liechtensteinschen Presshauses steht: „L.D. 1788 Ren. von M & J Kobinger 2005“. In den Giebeln sind beidseitig je drei Löcher, die für die Belüftung des Dachstuhles sorgen, denn die Entlüftung passierte mittels Dampfröhren. Am alten Eichenbalken im Innenbereich des Presshauses ist die Jahreszahl 1788 eingeschnitzt. Ein weiteres interessantes Detail im alten Eichenstamm: „Rote Armee Mai 14.April 1945 – „ die wird sich hier einen gewaltigen Rausch geholt haben (Zitat Bartosch)“. Links vom Presshaus befindet sich der niedrige ehemalige Pfarrerkeller mit seiner weißen Fassade. Wiederum links vom Pfarrerkeller steht der ehemalige Oskar Sima-Keller (Oskar Sima: Theater- und Filmschauspieler mit Hohenauer Wurzeln).
Zauberhafte Kellergassen im Weinviertel:
Wurden die kleinen Weinkeller in der Kellergasse damals noch für das Keltern und Lagern des Weins verwendet, erwachen sie heute, zur Freude aller, zu neuem Leben. Sie stellen die Wahrzeichen des Weinviertels dar. Neben den Kellergassen sind im Weinviertel auch zahlreiche Traditionen, wie etwa das Jungweinschnuppern, tief verwurzelt: Bei diesem geselligen Zusammenkommen wird der neue Wein des Jahres verkostet. Gemeinsam mit einem Winzer aus der Region begrüßt man den Frühling, kann auch eine kleine Wanderung durch die Weinberge unternehmen und die erwachende Natur und die Weite der Landschaft im Weinviertel wunderbar genießen. Ebenso ganz im Zeichen des Frühlingserwachens steht die traditionelle »Weintour« im Weinviertel: Winzerinnen und Winzer der Weinstraße laden in ihre Koststuben ein. Dabei wartet vor allem der neue Jahrgang darauf, verkostet zu werden.
Geschichtliches:
Erste schriftliche Nennungen des Weinbaus im Weinviertel stammen aus dem 11. Jahrhundert: In Schenkungsurkunden aus den Jahren 1066 und 1067 wurden erstmalig Weingärten nahe dem heutigen Hollabrunn und Baumgarten an der March erwähnt. In weiterer Folge wurde der Weinbau insbesondere von Klöstern vorangetrieben, deren Weinkeller immer größere Ausmaße annahmen. Die Entstehung von Weinviertler Kellergassen ist seit dem 17. Jahrhundert belegt.
Einhergehend mit einer zunehmenden Klimaverschlechterung seit dem 15. Jahrhundert änderten sich die Weinqualität und damit das Trinkverhalten. Man ging dazu über, Weine länger zu lagern, um den Säureabbau gewährleisten zu können. Die Weingartenflächen im heutigen Weinviertel gingen seit dem 17. Jahrhundert zunehmend in den Besitz der örtlichen bäuerlichen Bevölkerung über, die damit auch neue Verarbeitungs- und Lagerräume schaffen mussten.
Dass sich ausgerechnet im Weinviertel Kellergassen herausbildeten, während sie in anderen Weinbaugebieten fehlen, liegt an der speziellen Bodenbeschaffenheit: Lössboden ist gut für die Anlage von Kellern geeignet, Hanglage und Hohlwege erleichterten zudem die Arbeit beim Graben. Weitere Faktoren für die Entstehung von Kellergassen waren die kurzen Transportwege von den Weingärten sowie der Schutz vor Überschwemmungen, die für die in den Niederungen an Bächen gelegenen Dörfern eine stete Gefahr darstellten.
Niedergang und Wiedergeburt der Kellergasse im 20. Jahrhundert:
Weinviertel hält Kulturerbe lebendig. In der Nachkriegszeit setzte eine Welle der Modernisierung und Technisierung ein, die den Charakter vieler Weinviertler Kellergassen dauerhaft zerstörte. Einige Presshäuser wurden aufgestockt und zu modernen Wohnhäusern umgebaut, an Stelle der Holzfässer zogen PVC-Tanks ein, ab den 1970er Jahren wurden diese durch Stahltanks ersetzt. Doch das eigentliche Ende der Kellergasse als Orte, an dem der Wein wohnt, kam mit dem radikalen Strukturwandel der Wein- und Landwirtschaft. Viele der Betriebe haben ihre Produktions- und Arbeitsstätten nicht mehr in der Kellergasse, sondern in modernen Hallen. Nahezu zeitgleich mit dem Ende der wirtschaftlichen Bedeutung setzte jedoch auch die Wiederentdeckung der Kellergasse ein.
Seit den 1980er Jahren werden ihre Geschichte erforscht, Keller saniert, Kellergassenfeste organisiert und schließlich auch eigene Kellergassenführer ausgebildet, die mittlerweile mit Liebe und viel Wissen begeisterte Besucher durch die Kellergassen des Weinviertels führe
Zertifizierte Kellergassenführer/innen:
Zu einem ganz besonders intensiven Schlüsselerlebnis wird eine solche Tour in Begleitung eines/r Kellergassenführers/in.
In den wunderschönen Weinviertler Kellergassen stehen speziell ausgebildete und darüber hinaus durch ständige Weiterbildungsprogramme zertifizierte Kellergassenführer/innen zur Verfügung. Sie lenken den Blick auf das Wesentliche und Verborgene, erläutern das Geschehen fachkundig, wissen Interessantes aus Geschichte und Brauchtum zu erzählen und geben auch so manche Anekdote aus der geheimisvollen Arbeits- und Lebenswelt Kellergasse zum Besten.
Und mit einem guten Glas Wein wird der Rundgang durch diesen magischen Ort der Begegnung von Mensch und Wein endgültig zu einem vollständigen Genuss für alle Sinne.