2. starke Wirtschaft und klimafitte Versorgung

Bauernladen Zeschitz in Ringelsdorf

Globale Transportströme ändern sich, die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine starke Versorgung in der Region ist, wenn plötzlich weltweit die Wirtschaft heruntergefahren wird. Aber nicht nur eine Pandemie kann die globale Versorgung gefährden, auch klimawandelbedingte Einflüsse wie Blackouts oder Naturkatastrophen sind ein Risiko, ebenso wie der Krieg in der Ukraine, vor den Toren Mitteleuropas. Wenn sich die Erde weiter erwärmt, werden auch Anbaugebiete insbesondere in Südeuropa immer schwerer zu bestellen sein. Hier benötigt es Anpassungsstrategien zur regionalen Versorgungssicherheit. Eine Antwort darauf kann die Stärkung der Direktvermarktung sein. Lange bis rund um die Uhr geöffnete Selbstbedienungsläden haben sich nicht nur in der Pandemie als gute Möglichkeit der Versorgung erwiesen. Auch das Bewusstsein über Saisonalität und Regionalität wird über diese – und andere – Wege der Direktvermarktung gestärkt. Auch das Österreichische Raumentwicklungskonzept ÖREK 2030 hat die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten in seinem 10-Punkte-Programm als Schwerpunkt gesetzt. 

Eine erste Recherche hat gezeigt, dass Möglichkeiten der Direktversorgung in der Region zwar gegeben sind und – wo bekannt – gerne genutzt werden. Zugleich ist in Gesprächen bei Vorbereitungsworkshops und im privaten Umfeld deutlich geworden, dass sowohl Direktvermarktungsangebote, als auch weitere Möglichkeiten der regionalen Versorgung (z.B. frei zugängliche und für die Öffentlichkeit beerntbare Obstbäume auf öffentlichem Grund) nur bedingt bekannt sind. 

Im Rahmen dieser Maßnahme sollen sowohl die Bevölkerung als auch lokale Produzent:innen angesprochen und für die Rolle von regionaler und saisonaler Versorgung im Sinne einer guten Klimawandelanpassung sensibilisiert werden. Darüber hinaus soll die Eigenverantwortung gestärkt werden in Hinblick darauf, was das, was auf den Teller kommt, mit dem Klima zu tun hat. 

Lebensmittelversorgung betrifft jeden. Diese Maßnahme eignet sich daher gut, um die Öffentlichkeit in großer Breite zu erreichen, auch jene, die der Thematik Klimawandel und -anpassung aus unterschiedlichen Gründen skeptisch gegenüberstehen.

Methodik:
Ist-Stand Erhebung, Produktion eines Folders, Infoblatt für Produzent:innen, breite Informationskampagne über Veranstaltungen, Info in Gemeindezeitungen, Öffentlichkeitsarbeit


  • Veröffentlicht: 30. August 2022