1. klimafitte Landwirtschaft

Landwirtschaft bei Drösing

Die Landwirtschaft ist der von der Erderwärmung am stärksten betroffene Wirtschaftszweig.  Die Abhängigkeit von Wetter und Klima hat unmittelbare Auswirkungen. Die KLAR! March-Thaya-Auen steht landwirtschaftlich vor großen Herausforderungen. Immer länger andauernde Hitzewellen und Trockenperioden, Starkregenereignisse (und damit verbundene Bodenerosion und lokale Überschwemmungen) oder warme, teils trockene Winter, die Schädlingen das Überwintern ermöglichen, sind nur einige der Herausforderungen, denen sich das Weinviertel und die Region March-Thaya-Auen bereits jetzt, aber auch vermehrt zukünftig stellen muss.

So führen die stetig steigenden Lufttemperaturen zu mehr Verdunstung und damit zu erhöhtem Wasserbedarf, der in der Region meist über Bewässerung mit Grundwasser gedeckt wird. Gleichzeitig werden, im kleineren Rahmen, neue Kulturen, wie etwa Süßkartoffeln, angebaut, die bekannt dafür sind, sehr viel Wasser zu benötigen und einer Anpassung an den Klimawandel eher widersprechen. 

Das Bewusstsein für biologischen Landbau und für nachhaltige Anpassungsmaßnahmen ist in der Region eher schwach ausgeprägt, der Anteil an Biobetrieben im Haupt- und Nebenerwerb liegt bei 11,16 %. Österreichweit hingegen waren 2020 22,8% aller heimischen Landwirtschaftsbetriebe Biobetriebe. Die Größe der Betriebe wurde hier nicht berücksichtigt, wobei zu vermuten ist, dass Biobetriebe in der Region kleiner sind als konventionell betriebene.

Mit dieser Maßnahme soll daher ein Anstoß zu einem Stakeholder-Dialog und einem Bewusstseinsprozess erfolgen, sich intensiver mit nachhaltigen Anpassungsstrategien in der Landwirtschaft auseinanderzusetzen.

Insbesondere in einer eher konventionell landwirtschaftlich geprägten Region soll mit dieser Maßnahme ein langfristiger Wissensaufbau, -transfer sowie Bewusstseinsbildungs- und -veränderungsprozess in Gang gesetzt werden. Hierbei wird auf die umfassende Expertise bereits bestehender Vereine, Initiativen und Institutionen gesetzt.

Methodik:  
Erhebung unter den Landwirt:innen der Region zu den drängendsten Problemen, Situationsanalyse, regelmäßiger Erfahrungsaustausch, Besuch der internationalen Humustage (Ökoregion Kaindorf) für interessierte Landwirt:innen/Multiplikator:innen, Veranstaltungen (Workshops am Feld sowie inhaltliche Vorträge)


  • Veröffentlicht: 31. August 2022